Inklusion: „Die Grundschule Beiertheim ist auf einem guten Weg“

Am Mittwoch, 6. November 2013 um 20.00 Uhr waren die Eltern der SchülerInnen sowie die KooperationspartnerInnen der Grundschule Beiertheim zu einem besonderen Abend in die Schule eingeladen.
Hans-Jürg Liebert aus Mannheim, u.a. ehemaliger Studienrat, Schulleiter und heute als freiberuflicher Bildungsreferent und Fortbildner tätig, war von der Schulleiterin Ina Berger als Referent engagiert worden, um zu dem Thema „Die Grundschule Beiertheim auf dem inklusiven Weg“ einen Vortrag zu präsentieren und um Fragen der ZuhörerInnen zu beantworten.
Insgesamt waren der Einladung ca. 60 Personen gefolgt, davon etliche Vertreter von Einrichtungen, die mit der Grundschule Beiertheim kooperieren.
Fachkompetent führte Liebert die Zuhörerschaft in das komplexe Thema der Inklusion ein und ließ dabei immer wieder seine jahrelangen Erfahrungen einfließen, die er als Vater und in seinen verschiedenen Funktionen auf seinem beruflichen Werdegang gemacht hatte. Liebert stieg ein mit einem kurzen geschichtlichen Abriss über die Entwicklung in Deutschland. Diese erstreckt sich von der „Exklusion“ vor vielen Jahrzehnten zur gegenwärtigen „Inklusion“, deren Begründung in der von Deutschland unterzeichneten UN Behindertenrechtskonvention liegt, die von einem Individuellen Menschenrecht ausgeht und deshalb alle Bereiche des gesellschaftlichen Miteinanders und damit auch die Schulbildung betrifft.
So schilderte der Referent eindrücklich, authentisch und für die Zuhörerschaft verständlich die Gelingensbedingungen für einen inklusiven Unterricht am Beispiel der Integrativen Gesamtschule Ludwigshafen, Gartenstadt. An dieser hatte er selbst mehrere Jahre Kinder der Jahrgangsstufen 5 – 13 unterrichtet. Liebert berichtete überzeugend von seiner Arbeit als Lehrer dort, für den die Vielfalt in den Klassen – gekennzeichnet von Schwerstmehrfachbehinderung bis hin zur Hochbegabung – zum Schulalltag gehörte.
Schließlich richtete Liebert seinen Blick auf die Grundschule Beiertheim, die bereits von 2007 bis 2011 im Rahmen des „Integrativen Schulentwicklungsprojekt“ (ISEP) erste Erfahrungen mit der inklusiven Schulbildung sammelte und die seit diesem Schuljahr in vier Klassen mit insgesamt neun Kindern, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, inklusiv arbeitet und sich entsprechend ihres 2012 erarbeiteten Leitbilds zum Ziel setzt, allen SchülerInnen unabhängig von ihrer Begabung gerecht zu werden. Der Referent, der u.a. zwei Jahre als Schulevaluator tätig war, zog mit Blick auf die in seiner Präsentation aufgeführten Gelingensfaktoren für die Schule Beiertheim ein positives Fazit.
Der zweite Teil des Abends widmete sich den Fragen und dem Austauschbedarf der Zuhörerschaft. Eine Vielzahl an Fragen zu den unterschiedlichsten Themen rund um die Inklusion wurden gesammelt und an zwei Wandtafeln inhaltlich kategorisiert, bevor sich der Referent  Ergänzend brachten sich auch die betreffenden Lehrkräfte ein mit ihren Ausführungen zum inklusiven Arbeiten im Klassenzimmer.
Zum Schluss bot Hans-Jürg Liebert den am Prozess Beteiligten seine Gesprächs- und Unterstützungsbereitschaft auf dem weiteren Weg an.
Die Schulleiterin, Ina Berger, bedankte sich im Namen des Bürgervereins Beiertheim und des Kollegiums mit Präsenten für einen kurzweiligen und anregenden Vortragsabend, der mit Blick auf eine konstruktiv gestaltete Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Eltern einen wichtigen Schritt auf dem inklusiven Weg der Grundschule Beiertheim darstellte. (Ina Berger)