Schulhund

Das Konzept der hundegestützten Pädagogik an der Grundschule Beiertheim

Unsere Hundegestützte Pädagogik wurde 2016 mit einem Preis des LandeswettbewerbsTierschutz ausgezeichnet: Schulhund-AG erhält Preis beim Landeswettbewerb Tierschutz 2016!!

Seit 2011 arbeiten wir an der  Grundschule Beiertheim mit einem Schulhunden. Unser langjähriger Schulhund Brownie ist seit dem Schuljahr 2021 in „Ruhestand“. Aber Amal, die Hündin von Frau Fitz bereichert weiterhin unser Schulleben mit ihrer ruhigen und lieben Art.

Warum ein Schulhund?

Es gibt mittlerweile seit über zehn Jahren Hundegestützte Pädagogik an schulischen Einrichtungen, denn wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt,  dass der Hund die psychische Stabilität und das Selbstwertgefühl der Schüler*innen fördert.
Die Schulangst wird verringert und die Kommunikationsfähigkeit auf vielfältige Weise gefördert.
Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme und soziale Kompetenz werden durch die Hunde in der Klasse aufgebaut. Zum Thema Hundegestützte Pädagogik an der unserer Schule hat Nadine Fischer ihre Abschlussarbeit an der PH Karlsruhe geschrieben und uns diese Zusammenfassung zur Verfügung gestellt. Zusammenfassung Abschlussarbeit Nadine Fischer

Dies können wir  nur  bestätigen. Deshalb sehen wir den Schulhund als einen wichtigen Aspekt bei der Umsetzung unseres Leitbilds.
Wir haben folgende Beobachtungen gemacht:

  • die Kinder entwickeln eine besondere Wahrnehmung für das Tier und seine besonderen Bedürfnisse
  • sie behandeln den Schulhund mit Vorsicht und Behutsamkeit
  • sie fragen um Erlaubnis, wenn sie den Hund streicheln wollen
  • sie wissen zwischenzeitlich um die Geräuschempfindlichkeit des Schulhundes und kontrollieren ihre Lautstärke mit größerer Bereitschaft und Einsicht
  • sie achten im Klassenraum darauf, dass keine Gegenstände auf dem Boden liegen (Bleistifte, Radiergummi…), die für den Schulhund als Kauspielzeug schädlich sein können
  • sie lernen, sich vor unerwünschter Annäherung des Schulhundes abzugrenzen, indem sie deutlich „Nein“ sagen und lernen, dass ihr Abgrenzungsverhalten auch Wirkung zeigt
  • die Kinder werden in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit und Empathiefähigkeit gefördert. Sie erfahren beim körperlichen Kontakt die Körpersprache des Hundes zu deuten. Wenn er sich beim Streicheln auf die Seite legt, ist das ein Zeichen, dass es ihm gefällt. Oder wenn er seine Augen dabei schließt.
  • Ängstliche Kinder, konnten bisher behutsam an den Schulhund herangeführt werden und ihre Ängste abbauen (Vertrauen entwickeln)
  • Kinder mit einer Tendenz zur Hyperaktivität und impulsgesteuertem Verhalten zeigen eine deutlich größere Bereitschaft zur Impulskontrolle und innerer Ruhe, wenn der Hund bei ihnen liegt
  • Kinder mit geringerem Selbstwertgefühl fühlen sich wertvoll, wenn der Hund sich aussucht, bei ihnen zu liegen oder den Kontakt zu ihnen aufnimmt und sich von ihnen streicheln lässt
  • Kinder, die generell Schwierigkeiten haben, Kontakt zu anderen Kindern aufzunehmen, machen positive Erfahrungen,   wenn der Kontakt zum Schulhund entsteht
  • Dadurch, dass der Hund keinerlei Erwartungen an die Menschen stellt, dass er nicht nachtragend ist und auch bei einem deutlichen „Nein“ nicht „beleidigt“ oder böse reagiert, wirkt sich die Beziehung zum Hund allgemein positiv auf das Kind aus.
  • Die Kinder werden an das Thema Hygiene herangeführt, da sie stets nach dem Streicheln des Hundes angehalten sind, ihre Hände zu waschen.
  • Die Kinder, die den Schulhund im Klassenverband und im Unterricht haben, erleben Freude und Spaß an seiner Anwesenheit

Der Schulhund sollte nach Möglichkeit und aufgrund der positiven Einflussfaktoren in mehrere Klassen am Unterricht teilnehmen.

Ein Schulhund kann nicht überall dabei sein.

So darf er z.B. grundsätzlich nicht auf den Schulhof während der großen Pause.

Er darf keine Geschäfte auf dem Schulhof oder dem Schulgelände verrichten.

Er geht nicht mit in die Klassen, wenn viel gebastelt, geklebt oder gewerkelt wird. Papierschnipsel, die auf den Boden fallen oder Wollefäden regen ihn evtl. zum Spielen an, was den Kindern dann keine Freude bereitet.

Wenn im Klassenzimmer die Vesperpause stattfindet und alle Kinder am Essen und Trinken sind, darf der Schulhund entweder nicht dabei sein oder wird im Klassenraum von den Kindern entfernt angeleint.

Auch im Sportunterricht ist der Hund nie dabei. Denn die lauten Geräusche und die vielen sich heftig bewegenden Kinder würden ihn sehr in Stress versetzen. Und außerdem wäre er den Kindern, die sich frei bewegen wollen, nur im Weg.

Es kann auch vorkommen, dass es dem Hund während des Unterrichts zu viel wird, weil es lebhafter wird oder die Kinder lauter sind, was ja manchmal durchaus vorkommt.  Die Lehrer*innen oder unserr FSJ-Leistende können abschätzen und erkennen, wenn Amal sich nicht mehr wohlfühlt. Dann kann sie einfach ins Lehrerzimmer gebracht, wo sie ihre  Ruhe hat und sich erholen kann.

Regeln für den Umgang mit Schulhunden

Bei uns gelten bestimmte Hunderegeln.
Diese sind wichtig, damit die Sicherheit der Kinder und von Amal gewährleistet sind.

Die Hunderegeln hängen auch im Eingangsbereich der Grundschule sowie in den Stockwerken aus.

 

 

Gesundheitliche und rechtliche Fragen:

Ein gesunder Schulhund erhöht nachweislich das Gesundheitsrisiko für die Kinder nicht. Deshalb wird Amal regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt wegen notwendiger Impfungen, einer regelmäßigen Wurmkur oder der Prophylaxe gegen Parasiten.

Außerdem ist Amal haftpflichtversichert.

Wenn Kinder tierallergische Reaktionen zeigen, sollen sie den körperlichen Kontakt zum Schulhund meiden (nicht streicheln). Tatsache ist, dass tierallergische Reaktionen durch „Tierhaare, Speichelbestandteile, Hautschuppen oder Urinbestandteile ausgelöst werden“ können, aber diese werden wesentlich häufiger von Nagetieren und Katzen ausgelöst als von Hunden.

Eltern, die diesbezüglich Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder haben, sollen sich vertrauensvoll an Frau Fitz wenden.